YouTube Kanal - Elektroauto Test - ÖkoStrom von LichtBlick
Faraday Future FF 91

Faraday Future stellt den FF 91 auf der CES Las Vegas vor

Heute Nacht hat das amerikanische Startup Faraday Future mit dem FF 91 sein lang erwartetes Elektroauto vorgestellt. Natürlich auf der CES in Las Vegas, auf der neben klassischer Unterhaltungselektronik auch immer mehr Elektoautos gezeigt werden.

Wer die Nacht durchgemacht hat, um sich die Präsentation des Faraday Future FF 91 live anzuschauen, wurde zumindest von dem Technik-Feuerwerk des Autos nicht enttäuscht. Mit dem FF 91 rutscht die Messlatte für die Zukunft der Mobilität wieder ein ganzes Stück nach oben. Faraday Future spricht sogar von einer Neuformatierung der Autoindustrie. Insgesamt alles sehr mutige Aussagen – und das, obwohl die Fabrik für das Auto bislang nur auf dem Papier existiert. 

FF 91 Taillight
FF 91 Lichtkonzept am Heck | Foto: Faraday Future

Der FF 91 ist dabei mit einem Elektronik-Paket ausgestattet, die es so noch in keinem Auto gibt. Dazu gehört auch ein LIDAR System. LIDAR erfasst mit Laserstrahlen die Umgebung und ist für das vollautonome Fahren wohl unentbehrlich. Bislang waren diese Systeme immer wie ein Dachgepäckträger auf den Autos befestigt. Hier ist es ein kleiner, runder Sensor, so gross wie ein Eishockey-Puck, der vorne aus der Haube herauskommt. Damit fährt der FF 91 gänzlich autonom und parkt auch alleine ein. Einfach aussteigen und er sucht sich zumindest auf einem amerikanischen Supermarkt eine Parklücke. Wie sich so ein System z.B. in der Altstadt von Lüneburg schlägt, bleibt dann noch abzuwarten. 

Technik ohne Ende

Optisch fällt sofort das Beleuchtungskonzept des FF 91 auf, mit dem nicht nur die erforderliche Beleuchtung und Signalgebung erfolgen kann. Sogar die Radnarben enthalten ein beleuchtetes FF Emblem. 

Faraday Future FF 91
Der FF 91 begrüsst seinen Fahrer persönlich | Foto: Faraday Future

Jede Menge Hightech im Auto macht den Wagen zu einem Computer auf Rädern. Mehrere LTE Antennen sorgen für DSL ähnliche Übertragungsgeschwindigkeiten zum Internet. Der Fahrer wird schon beim Öffnen der Tür vom Auto per Kamera erkannt und persönlich begrüsst. Anschließend stellt sich alles im Auto so ein, wie es für den Fahrer abgespeichert wurde und gleicht sich mit dem zentral gespeicherten Profil ab. Damit dürfte CarSharing in eine neue Dimension gehoben werden, denn man nimmt ja quasi alles mit und lässt den Wagen leer zurück. Wohin die ganzen Daten übertragen werden, was Faraday Future mit den Daten des Nutzers alles anstellt, bleibt ungeklärt.

Performance

Aber man kann mit dem FF 91 tatsächlich auch Autofahren. Auch hier sind die technischen Daten allesamt Superlative:

  • 2,39 sek von 0 auf 60 als (in etwa 0 auf 100 km/h)
  • 130 kWh Batteriekapazität
  • Reichweite bis zu 700 km nach NEDC Fahrzyklus
  • 1050 PS Peak mit 1.800 Nm Drehmoment
  • patentierter „Echelon“ Inverter bringt diese Leistung auch auf die Strasse

War das jetzt der grosse Wurf ?

Alle gaben sich auf der Bühne grosse Mühe und zeigten mit dem FF 91 ein Highlight nach dem anderen. Trotzdem wirkte das Ganze etwas glanzlos und überhaupt nicht charismatisch. Dazu sprachen einige der Redner mit einem derart starken asiatischen Akzent, dass ich Mühe hatte, dem folgen zu können. Es fehlte zumindest am Bildschirm diese Aufbruchsstimmung – dieses Gefühl, bei etwas ganz grossem dabei gewesen zu sein. 

FF91 Lidar Sensor
Nashorn: Der FF 91 mit LIDAR Sensor | Foto: Faraday Future

Wer sich den Wagen schon reservieren möchte, muss 5.000 Dollar anzahlen. Einen endgültigen Preis gibt es noch nicht. Angesichts der Ausstattung dürfte es preislich aber da losgehen, wo Tesla bisher aufhört.

Der Faraday Future FF 91 soll ab 2018 auf den Strassen Nordamerikas rollen. Ein ambitioniertes Ziel, zumal aktuell von der Fabrik noch nicht einmal die Bodenplatte gegossen wurde. Der Bau wurde im November 2016 zunächst gestoppt.

Faraday Future
Marques Brownlee und der FF

Diesen Artikel teilen
Teilbare URL
Vorheriger Beitrag

10 Jahre Steuerbefreiung für Elektroautos

Nächster Beitrag

Mercedes B250e Test – elektrische B-Klasse im Test

Nächsten Beitrag lesen