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opel ampera e test 163 Grad

Opel Ampera e Test – 163 Grad testet die Reichweite, Aufladen und Ladezeit

Trotz guter technischen Daten und 520 km NEFZ Reichweite ist der Opel Ampera e in Deutschland seltener als ein Lamborghini. 163 Grad hat den Opel Ampera e Test gemacht und sich besonders die Reichweite und das Aufladen angeschaut.

Als der Opel Ampera e vorgestellt wurde, war ich extrem begeistert – wie viele andere auch. Endlich ein praxistaugliches Elektroauto mit bis zu 500 km Reichweite und DC Schnellladung. Um so unverständlicher war die Entscheidung von Opel, das Auto nur in homöopathischen Stückzahlen nach Deutschland zu holen und über nur 44 Opel Händler im Leasing anzubieten. Das Ergebnis läßt sich in der KBA Zulassungsstatistik ablesen: In 2017 haben es nur 231 Exemplare dieses Typs auf Deutschlands Strassen geschafft.  

Für den Opel Ampera e Test habe ich mir kurzerhand ein Auto bei Strominator.de gemietet. An dieser Stelle vielen Dank nach Leipzig für die schnelle und professionelle Abwicklung. 

Opel Ampera e Cockpit | Foto: 163 Grad
Opel Ampera e Cockpit | Foto: 163 Grad

Mit dem Ampera bin ich dann 5 Tage lang meine ganz normalen Touren im Alltag gefahren. Ich war auf der Autobahn A23 bis hinter Itzehoe unterwegs, bin Landstrassen gefahren und habe mit durch den Großstadt-Verkehr von Hamburg gequält. Dabei habe ich zwischen 18 kWh und 20 kWh auf 100 km verbraucht. Auf der letzten Fahrt habe ich alle Systeme abgeschaltet (auch die Heizung) und bin extrem vorsichtig gefahren. Der Lohn waren 11,4 kW/100 km Verbrauch für das letzte Teilstück. Insgesamt bin ich 375 km gefahren und habe 68,3 kWh verbraucht – also 18,2 kWh/100 km bei winterlichen Temperaturen von um die Null Grad Celsius.

Der hohe Verbrauchswert, der einem Tesla Model S alle Ehre macht, wäre erträglich, wenn sich der Ampera e schnell wieder aufladen ließe. Das kann er aber leider nicht. An der heimischen Steckdose ist die Aufladung des 60 kWh Akkus in einer Nacht kaum möglich. An einer Wallbox dauert es mit rund 10 Stunden ebenfalls sehr lange. Grund dafür ist die amerikanische Ladeelektronik. Für einen Akku in dieser Grösse wäre 3-phasiges Laden mit mindestens 11 kW Ladeleistung Pflicht. 

Opel Ampera e Motor | Foto: 163 Grad
Opel Ampera e Motor | Foto: 163 Grad

Auch die Aufladung an der DC Säule mit Gleichstrom hat mich enttäuscht. Theoretisch nimmt der Opel hier 50 kW Ladeleistung über den CCS Stecker entgegen. Das funktioniert aber wohl nur bei Sommerwetter und komplett leerem Akku. In meinem Test waren es kaum 30 kW/h pro Stunde. Damit hätte ich ca. anderthalb Stunden laden müssen – für 80% wohlgemerkt. Das ist viel zu lange. So ist man selbst auf längeren Touren z.B. mit einem Hyundai IONIQ electric schneller am Ziel, obwohl dieser einen kleineren Akku hat. 

Insgesamt hat der Opel Ampera e Test einen gemischten Eindruck hinterlassen. Solange man nicht unterwegs aufladen muss und zuhause eine Wallbox hat, ist der Wagen sehr gut einsetzbar. Der Fahreindruck ist klasse und 300 km Praxisreichweite sind auch im Winter immer drin. 

Dafür hat mich die Ergonomie und Verarbeitungsqualität im Auto nicht angesprochen. Das viele Hartplastik entspricht auch nicht meiner Qualitätserwartung bei einem Preis von über 48.000 Euro.

Opel Ampera e Test Video – Reichweite, Aufladen Fahreindrücke von 163 Grad


Was müssen Sie zum Opel Ampera e wissen ?
(Herstellerangaben)

  • Fahrbatterie mit 60 kWh Kapazität
  • Verbrauch 15 kWh/100 km
  • Reichweite NEFZ 520 km
  • AC Anschluss: Typ 2
  • AC max Ladeleistung: 7,2 kW
  • Ladedauer 230 V Steckdose (2,3 kW): n.A.
  • DC Anschluss: CCS
  • DC max Ladeleistung: 50 kW

Optionen: Für den Ampera e sind keine Optionen bestellbar, die etwas mit Reichweite oder Ladegeschwindigkeit zu tun haben. Bei der Entscheidung über die Ausstattungsvariante “Plus” und “Ultimate” geht es im Wesentlichen nur um Komfort und Optik. 

Andere technische Daten des Opel Elektroautos

  • Elektroantrieb mit 204 PS (150 kW)
  • 360 Nm Drehmoment
  • Reichweite bis zu 240 km NEFZ
  • 0-100 in 7,3 sek.
  • Höchstgeschwindigkeit 150 km/h
  • Effizienzklasse A+
  • Preis ab 42.990 Euro , Ultimate Edition ab 48.385
    (Angaben laut Preisliste des Herstellers, Stand Februar 2018)

Opel Website

auto mobil Rekordversuch mit 750 km Reichweite (VOX Mediathek)

 

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